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DOXA // Demo

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1.
Intro 01:36
Papierflieger und Bomben gegen die Doxa! Anmerkung: Jede herrschende soziale Ordnung hat die Neigung sich als natürlich zu repräsentieren; als selbstverständlich und nicht kritisierbar. Der Willkürcharakter soll verkannt werden, soziokulturelle Deutungen und Klassifikationen werden als endgültig angesehen; als etwas das so sein müsse. Ein überwertiger Realismus herrscht vor, eine fehlende Fähigkeit sich etwas anderes als das Bestehende vorstellen zu können. "Doxa, das ist der Glaube, der sich als solcher nicht kennt." (nach Bourdieu 1976) Die DOXA ist mächtig! Papierflieger & Bomben gegen die DOXA!
2.
Stilisierte Barbarei – Ökonomisierbare Kultur! Vergnügt sein heißt einverstanden! Kultur schlägt alles mit Gleichschaltung. Kanäle formen ein Massenprodukt. Kulturmonopole, ein grauer Alltag. Fun ist ein Stahlbad in der Kulturindustrie! Deprivation durch Amüsements. Plan – Kontrolle – Steuerung. Keinen Anspruch an Kultur; der Mensch als Gattungswesen. Nicht Flucht von Realität – auch Flucht von Widerspruch. Widerstandslos den Glücksanspruch zedieren. Niederlage unterschreiben – und WIR gehören DAZU! Fun ist ein Stahlbad in der Kulturindustrie! Anmerkungen: Die angebotenen Erzeugnisse der Kulturindustrie sind machtvolle Instrumente sozialer Kontrolle; industriell hergestellt und massenhaft verbreitet. Sie gewöhnen die Menschen an die Bedingungen der verwalteten Welt. Sie erstellen eine manipulierbare Masse, die zu keinerlei Widerstand und Widerspruch in der Lage ist. Und auch nicht die Motivation hat, weil sie mit dem, was ist, einverstanden ist. Die Kulturwaren der Industrie richten sich nach dem Prinzip ihrer Verwertung, nicht nach ihrem Gehalt. Das Profitmotiv wird blank auf die geistigen Gebilde übertragen. Dagegen ist autonome Kunst freier und authentischer. Denn sie zeigt Widersprüche und Probleme der bestehenden Gesellschaft auf und transportiert (meist in einer Negation) Vorstellungen einer besseren Welt. Dagegen bieten und reproduzieren die Kulturindustrieprodukte denselben Alltag, dem sie dem Rezipienten versprechen zu entfliehen. Hier werden alle Widersprüche und Konflikte harmonisiert.So wird die Kulturindustrie zum Massenbetrug. Kunst und Kommerz, Politik und Werbung, Argument und Show, Erkenntnis und Unterhaltung, Natur und Technik fließen in einer unaufhörlichen Reklame für das Bestehende ineinander. Als Betrug vielfach ästhetischer Freuden und als Beraubung der Fähigkeit individueller Erfahrungen. Der Betrug gelingt und ist gekoppelt an Lockung der Erfüllung von Sehnsüchten. Einer Hoffnung der Flucht vor dem Alltag! (nach Adorno 1969)
3.
Alle Jahre wieder ist es soweit. Destruktivitäten im nationalen Einheitsbrei. Sie haben nichts mehr, sie sind nichts mehr, außer Metaidentität. Ein kollektiver Narzissmus konstruierter Entität. Wenn die Fahnen fliegen ist der Verstand in der Trompete. „Linker Patriotismus“ nennt ihr die nationale Fete. Du bist Klinsmann, Du warst Papst und heute Pisskopf. Nehm ich Dir Dein Fähnchen, nur ein armer Tropf. Entfremdetes Leben; nichts auf das Mensch stolz sein kann. Soziale Kälte kompensiert im kollektiven Wahn. Und falls das Kollektiv verliert, bist Du Weltmeister der Herzen. Bevor das Herz erfriert… nicht ertragbar diese Schmerzen. Ein positives Selbstbild vom Satellit von Lena Meyer. Ein schwarz-rot-geiler Lutschfinger zu Deiner Feier. Ein Liebesbrief mal 180 von REWE ganz in weiß. Das Kapital bescheißt Dich und Jogi ist dabei. Wenn die Fahnen fliegen ist der Verstand in der Trompete. „Linker Patriotismus“ nennt ihr die nationale Fete. Du bist Schweini, Du warst Papst und heute Pisskopf. Patriotengewimmer und Scheissegesicht! Anmerkungen: „Singend und tanzend äußert sich der Mensch als Mitglied einer höheren Gemeinsamkeit: er hat das Gehen und Sprechen verlernt und ist auf dem Wege, tanzend in die Lüfte emporzufliegen." (Nietzsche über den Zauber des Dionysischen) "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." (Arthur Schopenhauer) „Der kaum verdeckte Nationalismus solcher scheinbar unpolitischen Anlässe von Integration verstärkt den Verdacht ihres destruktiven Wesens.“ (Theodor W. Adorno)
4.
Im Getümmel der Menschenmassen fühl ich mich verloren! Im Schlachtabfall der Individualisierung bin auch ich erfroren! In der Efferveszenz durch Mode affektiert nur ein Schein! Ein kleines Flimmern im Hinterstübchen, ein Zucken im Bewusstsein! In meinem Kopf ein Phönix - Kriech zurück in den Staub! In der Affirmation des Gleichen, im Bad der Antitüde, in ewig und gleicher Scheisse, stirbt man ewig auf gleiche Weise. In meinem Kopf ein Phönix - Kriech zurück in den Staub! Die Klasse der Deprivierten hab auch ich besucht! In den Identitäten neuer Schule ist Altruismus verloren. Im Tausch von Selbstgefälligkeiten. In der Wortwahl des Produzenten. In der Pornographie des Untergangs. Im Spaßbad des Misanthropen. Auch im Fetisch des Immateriellen. Als Produkt von Selbstdarstellung. Stirbt man ewig auf gleiche Weise. Rein in die ewig und gleiche Scheisse! So now we will arise. In meinem Kopf ein Phönix. Simply feelin’ good inside. Komm zurück aus dem Staub Dreaming like a child. In meinem Kopf ein Phönix. Now we will ARISE!
5.
Ob in Berlin-Hellersdorf, bei Tante SPD in Hamburg. Im ach so ruhigen Hinterland oder in Berzdorf an `ner Tanke. Es ist nicht nur der Neonazi; es ist Dein Bäcker um die Ecke. Es ist ihr „Woher kommst Du?“ und „Was machst Du?“. Der geheime Bogen an den Ellen. Ob in Duisburg auf Hochheide, im Management des Biomarkts. In Ritual und Institution gegossen, ach so getarnt im Strukturellen. Die Scheiße ein Problem der Mehrheit, nicht nur eines „rechten Rands“. Im tiefen Sumpf des Bürgertums, da sitzt die graue Wanze. Dick und fett und unbestimmt, vollgefressen tanzend. So, we don’t care where you from, and refugees wel(l)- welcome! Anmerkungen: Der "tiefe Sumpf des Bürgertums" spricht, in Bezug dessen, den Begriff des "Alltagsrassismus" an. Alltagsrassismus bezeichnet die Tatsache, dass Rassismus nicht nur innerhalb gesellschaftlicher Minderheiten oder Randgruppen auftritt; sondern sich tief verankert im Denken der Mehrheitsgesellschaft befindet.
6.
Das institutionelle Ungeheuer; es schaltet und waltet, es kaschiert und retuschiert, es konstruiert und reproduziert. Das große Monster frisst die Kleinen im „Wolfsgesetz der Konkurrenz“. Doch Wölfe sind freier und zahmer zudem im Rudel noch sozialer. Leviathan - Naturalisierung meines Ichs Leviathan - sie beobachten mich! Dem Leviathan seine Allmacht gegen jeden Widerstand. Im Königreich der Finsternis; meine Autonomie beschränkt auf dich! Leviathan - Ewig hinter feindlichen Linien. Leviathan - Einen dicken Strick für Dich! Anmerkung: Nachdem der Rechtsphilosoph Thomas Hobbes den Menschen vom Wesenszug (anthropologisch) als „Wolf“ festgeschrieben und in seiner Eigenschaft „im Wolfsgesetz der Konkurrenz lebend“ naturalisiert hat, begründete er die „notwendige Zwangsgewalt, die über den Individuen stehen muss. Dieser Institution gab er den Namen des biblischen Ungeheuers 'Leviathan'. Die vielen kleinen Ungeheuer sollen durch das große Gesamt-Ungeheuer des staatlichen Leviathans gebändigt und an die Kette der Ordnung gelegt werden, damit sie Verträge miteinander schließen können, ohne gleich danach mit Zähnen, Klauen und Messern übereinander herzufallen.“ (nach Robert Kurz 2009)

about

A demo to give a first impression of our music.
Recorded in our practice-room in Cologne in may 2014.

credits

released June 26, 2014

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DOXA Cologne, Germany

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